Weitere Informationen zu Pflastersteinen aus Beton
Aufbau
Betonpflastersteine haben entweder einen einschichtigen oder einen zweischichtigen Aufbau. Einschichtige Betonpflastersteine sind ohne Vorsatzschicht durchgehend aus dem gleichen Material gefertigt – es gibt zwei Sichtseiten. Beim zweischichtigen Aufbau spricht man von Kernbeton und Vorsatzbeton, die fest miteinander verbunden sind. Die Vorsatzschicht gibt dem Stein Farbe (UV-beständige Eisenoxid- oder Kohlenstoffpigmente), Charakter (Oberflächenbearbeitung) und Brillanz (z. B. durch Hinzugabe von farbigen Naturstein-Edelsplitten und/oder speziellen Weißzementen).
Oberflächenbearbeitung
Die verschiedenen Bearbeitungsverfahren wie Strahlen, Stocken oder Rumpeln nehmen auf ganz unterschiedliche Weise Einfluss auf Farbintensität und Struktur der Oberfläche.
Farb- und Strukturschwankungen
Farb- und Strukturschwankungen sind aufgrund der Verwendung von natürlichen Rohstoffen, die gewissen Schwankungen in der Farbe und Kornzusammensetzung unterliegen, nicht vermeidbar. Ein hellerer Sand oder ein dunklerer Zement können unter Umständen Farbabweichungen bewirken, die produktionsbedingt sind und den natürlichen Charakter von Pflastersteinen unterstreichen. Darüber hinaus haben Form und Größe der Steine, unterschiedliche Produktionschargen, technisch unvermeidbare Schwankungen der Betonzusammensetzung, Witterung, Betonalter etc. Einfluss auf die Farbe und die Struktur der Betonprodukte.
Farb- und Strukturabweichungen können daher bei Betonprodukten fertigungs- und rohstoffbedingt auftreten. Zufällige Unregelmäßigkeiten sind für die Technologie dieser Erzeugnisse charakteristisch und stellen in der Regel keinen Mangel dar.
Bei Mischfarben und nuancierenden Farben können die Farbkonzentrationen in den Paketen produktionsbedingt variieren. Daher ist bei der Verlegung unbedingt darauf zu achten, die Betonpflastersteine oder -platten aus verschiedenen Paketen und aus verschiedenen Lagen und Reihen zu entnehmen, um ein harmonisches Gesamtbild in der Fläche zu erreichen.
Ausblühungen
Unter gewissen Umständen können bei Betonprodukten so genannte „Ausblühungen“ entstehen. Es handelt sich hierbei um Kalkausscheidungen in Form von Kalziumkarbonat, das wiederum in Form von weißen oder gelbbraunen Flecken auf der Oberseite der Betonsteine auftritt. Diese Ausblühungen sind produktionstechnisch nicht zu vermeiden und stellen keinen Qualitätsmangel dar. Witterungseinflüsse und mechanische Beanspruchung lassen diese Ausblühungen im Laufe der Zeit verschwinden und haben keinen Einfluss auf die Qualität und den Gebrauchswert der Betonprodukte.
Sichtbetonoberflächen
Es zählt zu den grundlegenden Eigenschaften von Sichtbeton, dass die Oberflächen selten homogen sind, denn die Schwankungen der natürlichen Ausgangsstoffe und Einflussfaktoren lassen keine vollkommen gleichmäßigen Oberflächen zu. Farbunterschiede und -schwankungen sind produktionsbedingt (Handfertigung) möglich und stellen keinen Reklamationsgrund dar. Zu tolerierende Abweichungen im Erscheinungsbild von Sichtbetonoberflächen sind:
- Geringe Strukturunterschiede bei bearbeiteten Betonflächen
- Wolkenbildungen, Marmorierungen und geringe Farbabweichungen
- Porenanhäufungen
- sich abzeichnende Abstandhalter und Bewehrung
- geringe Ausblutungen an Schalelementstößen
- Schleppwassereffekte in geringer Anzahl und Ausdehnung
- vereinzelte Kalkfahnen und Ausblühungen
- Kantenabbrüche bei Ausführungen mit scharfen Kanten (ohne Fase)
- geringe Wölbungen
Bei Erzeugnissen aus gegossenem, selbstverdichtendem Beton treten nicht selten Wolkenbildungen und Flecken sowie auch Helligkeitsunterschiede auf. Insbesondere dunkle Betone verändern den Farbeindruck und wirken nach Jahren der Bewitterung heller. Bei Sichtbeton kann es weiterhin zu stärkeren Abzeichnungen von Fremdstoffen auf der Oberfläche kommen. Durch die natürliche Bewitterung verschwinden diese mit der Zeit. Ausgenommen sind Rostflecken, die durch Eisenoxid-Bestandteile in den Ausgangs-stoffen entstehen. Sollten diese punktuellen Flecken an der Oberfläche sichtbar werden, wenden Sie sich bitte an Ihre Fachberater des Baustoff-Fachhandels.
Transport, Anlieferung und Lagerung
Durch eine unsachgemäße Handhabung von Pflastersteinen und -platten aus Beton kann es zu Transportschäden, insbesondere zu Kanten- und Eckabplatzungen oder Kratzern an der Oberfläche der Steine kommen. Beim Transport und Abladen sowie bei der Verlegung ist auf erhöhte Sorgfalt zu achten und geeignetes Gerät einzusetzen.
Betonpflastersteine und -platten werden in der Regel sortiert auf Paletten mit einem Lkw so nah wie möglich an der Baustelle angeliefert und mit dem Kran entladen. Für die Anlieferung und den Abladevorgang muss ein stabiler Straßenuntergrund vorhanden sein, der Abladeplatz sollte fest und eben sein.
So genannte gerumpelte Steine werden üblicherweise durch Kippfahrzeuge lose an der Baustelle vom Lkw geschüttet. Ein Kippbruch bis 3% der Liefermenge ist technisch unvermeidbar.
Es wird empfohlen, die Produkte zeitnah nach der Anlieferung zu verarbeiten. Durch ungünstige Witterungsverhältnisse und eine ungeschützte Lagerung kann es durch eindringendes Niederschlagswasser in die Pakete zu stärkeren Ausblühungen kommen. Für eventuelle Schäden und Fehler, die durch unsachgemäße Handhabung bei Transport, Abladen oder lange Lagerzeiten entstehen, haftet der Hersteller nicht.
Verlegung
Bei der Annahme, Verlegung und Verarbeitung von Betonpflastersteinen und -platten sind die einschlägigen Richtlinien, Vorschriften und technischen Regelwerke zu beachten. Entsprechende Fachfirmen (z.B. Gala- Betriebe, Pflasterfachbetriebe usw.) gewährleisten eine fachgerechte Verarbeitung.
Reinigung und Pflege
Normal verschmutzte Steine und Platten können mit einem Straßenbesen und Wasser behandelt werden. Bei stärkeren Verschmutzungen empfehlen wir den Einsatz spezieller Reinigungsmittel (beim Baustoff-Fachhandel erhältlich). Auf den Einsatz von Hochdruckreinigern sollte grundsätzlich verzichtet werden.
Winterdienst
Streusalze schaden nicht nur der Umwelt, sondern auch den Pflasterflächen. Zum Schutz der Oberflächen sollten Streusplitte eingesetzt werden. Wasserdurchlässige Pflastersteine dürfen nicht mit Tausalzen oder anderen chemischen Taumitteln behandelt werden.